diasporAsa

diasporAsa
Zyklus über Sehnsucht und Hoffnung 

„DiasporAsa“ – der Name unseres Konzertformats umreißt die Existenz religiöser, kultureller oder ethnischer Gemeinschaften in der ,Fremde‘, wenn Menschen ihre traditionelle Heimat verlassen und über weite Teile der Welt zerstreut leben. Besonders mit der jüdischen Geschichte ist der Begriff der Diaspora untrennbar verbunden.

In der Suche nach Resonanz und dem permanenten Ringen um die „eigene“ kulturelle Identität setzt unser musikalischer Zyklus an – bei dem Wunsch, sich gegenseitig zuzuhören und darin ein Potenzial für ein friedliches kulturelles und religiöses Miteinander zu finden, das Menschen verschiedener Religionen, Kulturen und Generationen – bei allen Unterschieden – miteinander verbindet, anstatt sie voneinander zu trennen.

Im Wechselspiel mit der solistischen Santur rezitiert der israelische Sänger Yair Harel in kunstvollen Phrasen aus dem weiten Spektrum jüdischer Traditionen im mittleren Osten und Nordafrika. 
Der iranische Komponist Ehsan Ebrahimi setzt sich in seiner Klangsprache mit der Erfahrung des Verlorenseins auseinander: Mit dem Zusammenspiel aus elektronischen Klangfarben und Sprachfragmenten altpersischer Dichtung über Einsamkeit entspinnt sich eine neue Perspektive auf traditionelle persische Kunstmusik. 
Maximilian Guths Kompositionen lassen wie ein Mosaik immer wieder entfernte Assoziationen an Schuberts Winterreise und Bachs Chaconne aufscheinen, die in einen meditativ schwebenden Klangkosmos eingewoben wurden.

Das asambura ensemble zeichnet eine kulturelle und religiöse Diaspora nach, in deren Folge sich die Frage nach drohendem Verlust von kulturellen, religiösen und ethnischen Identitäten immer neu stellt. 
Grundlegende menschliche Erfahrungen wie Hoffnung und Sehnsucht, Heimat und Fremdheit, Flucht und Vertreibung, Augenblick und Vergänglichkeit werden vielschichtig und vielfarbig durch Videoprojektionen von Andre Bartetzki in Szene gesetzt.

„Die Neu-Entdeckung von altjüdischen Melodien aus nahöstlichen und nordafrikanischen Traditionen durch das asambura ensemble zeugt von einer tief empfundenen Wertschätzung für die vielfältige Schönheit jüdischer Klanglichkeit.
Kunstvoller Dialog zwischen Yair Harel im Sologesang und Ehsan Ebrahimi an der Santur begegnet wunderbar farbenreichem Instrumentalspiel. Hieraus entsteht ein lebendiges Miteinander und vorsichtiges Umarmen im Klangmeer verschiedener musikalischer und religiöser Traditionen.
Besonders ergreifend war „Moshe“, diese berührende Melodie wurde als wohl ältester Synagogalgesang erstmals von einem zum Judentum konvertieren Mönch aufgeschrieben. Das Stück steht im Mittelpunkt von diasporAsa und symbolisiert die Möglichkeit, durch die Musik Brücken zu schlagen und eine kulturelle und religiöse Gemeinschaft im Zeichen des Friedens zu finden. In „DiasporAsa“ selbst, als Reminiszenz an den Begriff der Diaspora, finde ich einen direkten Bezug zur jüdischen Identität, die in der räumlichen Zerstreuung auch durch die Verbindung und Austausch mit Menschen anderer Kulturen und Generationen definiert wird.“

– Eliah Sakakushev-von Bismarck.
Künstlerischer und geschäftsführender Direktor der Villa Seligmann Hannover.
Haus der jüdischen Musik


„Die Verbindung von zeitgenössischer und alter Musik, von östlicher und westlicher war beeindruckend und anregend; sehr berührend, die Auflösungen der Harmonien und ihr Wiederfinden. Die Dialektik von sehnsuchtvollen Tönen und den heimatlichen. Von Fremdheit und Vertrautheit.
Die Basilika wurde in beeindruckender Weise einbezogen, bespielt und verwandelt. Als Klangkörper durch die Aufstellung der Musiker:innen; aber auch durch die exzellente Lichtkunst, die die Absis und die Seiten in das Geschehen einbezog, sie sichtbar machte oder geheimnisvoll. Dabei waren Klänge und Bilder nicht zufällig nebeneinander, sondern streng auf einander bezogen. Licht und Töne kommentierten oder ergänzten einander, ohne dass das eine oder das andere überflüssig wirkte. Ein gelungener Beitrag zur Heimatsuche – auch der religiösen – an einem wie dafür geschaffenen Ort.“

– Thomas Harling. Kulturbeauftragter der Katholischen Kirche in der Region Hannover


„In diasporAsa entschwinden durch das Eintauchen in die musikalische Welt der anderen die Grenzen, und es entstehen Klänge und Gesänge, die über die Unterschiede hinaus miteinander harmonisieren. Das asambura ensemble leistet wunderschöne Beiträge, sich über die Grenzen hinauswagen und sich den anderen annähern.“

– Hamideh Mohagheghi.
Haus der Religionen


„Die klassische Musik vermag zuweilen um sich selbst zu kreisen. Nicht so bei Asambura. diasporAsa führt hinein in die kulturellen Wurzeln Europas, das mehr war und ist als nur das ‚Abendland‘. Hier ist alles beisammen: Jüdisches, Christliches, Islamisches … Eine tief bewegende Musik!“.

– Prof. Wolfgang Reinbold. Beauftragter für Kirche und Islam
Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers